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Fähre Ostragehege–Pieschen Km 58,596

Fähren Cotta - Blasewitz

Fähre Ostragehege–Pieschen Km 58,2


Am km 57,9 befindet sich der Pieschener Hafen mit dem Wasserbauhof.
Am Km 58,1 befindet sich die Pieschener Hafeneinfahrt.
Erste Erwähnung 1803
1895 Verkauf d.Fährgerechtigkeit d.d.Amtshauptmannschaft als dingl.Recht eines Grundstücks in Pieschen
Der erste urkundliche Nachweis dieser Fähre ist von 1803 (1764). Damals sicher noch mit einer Schaluppe stakend oder mit Segel betrieben.
Karl Jakob kaufte die Konzession am 22.10. 1895 vom Staat ¹ und betrieb diese Fähre bis 1898.
Danach übernahm sein Sohn Albert Jakob diese Fähre.
Karl und Albert Jacob waren auch Meister der Fischerinnung Meißen.
Auf Grund seiner Erfahrung, des Wissens und seiner Verdienste für die Interessen der Binnenschiffahrt wurde Albert Jacob auch zum Havariekommisar ernannt.
Der Sohn von Albert Jacob, Helmut Jacob wiederum betrieb diese Fähre bis zu seinem tragischen Tod am 7.5.1945. Helmut Jacob wurde an diesem Tage erschossen.
Die Fährboote erhielten die Namen der Familienmitglieder. So das Boot "Berta" wurde nach der Schwester von Albert, nach der Ehefrau von Albert "Helene" benannt. Nach den Töchtern von Helmut Jacob wurden die Boote "Ilse" und "Hildegart" benannt.
Lotte Jacob, seine Frau übernahm danach die Fähre bis 1965. Ab diesem Jahr sind die Dresdner Verkehrsbetriebe der Betreiber bis zur Einstellung des Fährbetriebes.
Drei Generationen Fährbetrieb Jacob sind es wert näher betrachtet zu werden. Von der schweren Arbeit der Fährmänner, insbesondere bis zur Erfindung der Dampfmaschine, wurde bereits an anderer Stelle berichtet.
Im Falle der letzten Generation ab 1945 war es nach dem Tod des Helmut Jacob für seine  Frau Lotte gewiß die schwerste Zeit Ihres Lebens.Vier Kinder, zwei Töchter und zwei Söhne und der Fährbetrieb waren zu versorgen. Außer den Problemen mit fehlendem Material und Kraftsoff  fehlte es nicht selten auch an männlichen Angestellten. Diese kamen erst nach und nach aus der Gefangenschaft zurück. Dann oft als Invaliden. Einer davon war Robert Schröder, aus Merschwitz stammend, war gelernter Binnenschiffer. Für Lotte Jacob war er nicht nur eine große Hilfe als Fährmann, sondern im Laufe der Jahre nach dem Tod von Helmut Jacob auch ein fürsorglicher Lebensgefährte.
Ihre beiden Söhne Gert und Volker wurden frühzeitig in die Arbeit des Fährbetriebes einbezogen. Sohn Gert erlernte den Beruf des Binnenschiffers und Volker wurde Schiffbauer. Beides Berufe die von einer gezielten Vorsorge für die Zukunft der Fährmeisterfamilie zeigte.
Volker Jacob der pensionierte Schiffbauer hat mir die Daten und eine große Anzahl von Fotos zu Verfügung gestellt um ein Kapitel Fährgeschichte in Sachsen vor dem Vergessen zu bewahren.
Volker Jacob gilt hier mein besonderer Dank.
Dresden 2009

¹ Hast.A. Min.f. Finanzen. 10851 Nr. 20345


















An Fährgefäßen waren folgende Fahrzeuge vorhanden:


Fährdampfer "Albert"
erbaut für Carl Jakob Pieschen
Baujahr/Ort                                       1895 in Übigau Bau Nr. 337 D
Leistung                                            25 PSi
Zugel.f.                                             70 Personen
Dieses Fahrzeug erhielt später den Namen "Ilse"
und wurde an Hermann Schräger in Königstein verkauft.


Fährdampfer "Bertha"
erbaut f. Carl Jakob
Baujahr/Ort                                        1900 in Übigau Bau Nr. 338 K
Leistung                                             63,9 PSi
Zugel.f.                                              110 Personen
Im Mai 1904 übernahm Albert Jakob das Fahrzeug.Im Juli 1907 wurde das Fahrzeug an Emil Nordt in Bukau verkauft.Die weitere sehr wechselhafte Geschichte ist sehr interessant aber hier aus Platzgründen nicht auffürbar.

Motorfähre "Helmuth"

erbaut f. Albert Jakob  
Baujahr/Ort                                       1907 in Übigau
Zugel.f.                                             40
Leistung                                            80 PS                   

   

Fährdampfer "Helene"                     Paß Nr. 11 M 71 -19  ab 1957 15 M 31 -18 ab 1965 15 M 21 -240
Eichbezeichnung                                 E.Dn.20 v. 05.04.1947
                                                        E.Dn. 375 v. 24.05.1957
Baujahr/Ort                                        1927 inÜbigau Bau Nr.1340
Bauart                                                Stahl m.runder Kimm u.Balkenkiel
Zugel.f.                                              94 Personen
Außer Dienst                                      1967
Antriebsmasch.                                   2 Zyl stehend Expansion Verbundm.
Leistung                                             35 PS bei 300 U/min.


   
Motorschaluppe "Gert"
                    Paß Nr. (11 M 71 - 20 alt) 15 M 31 - 17 neu
Eichbezeichnung                                   E.Dn.v374 v.24.05.1957
Baujahr/Ort                                         1938 Pöche Zehren
Bauart                                                 Komposit m.stähl.Boden offen
Zugel.f.                                               50 Personen
Antriebsmasch.                                    Junkers Diesel
Typ                                                     2 Zyl.HK 65
Leistung                                               20 Ps bei 1200 U/min.


Dampfschlepper "Helmut"
             
erbaut f. Albert Jacob
Baujahr/Ort                                         1907 in Übigau Bau Nr. 981
Leistung                                              80 PSi
Zugel.f.                                               40 t.
Ab 1919 Oberelbe-Schutzflotille ab Oktober 1919 Reichswasserschutz.


Motorfähre "Gertrud"
                     Paß Nr. 15 M 21-63
Baujahr/Ort                                         1942 bei Pöche Zehren
Leistung                                              5 PSe
Zugel.f.                                               12 Personen
Dieses Fahrzeug kam ab 1964 in Zehren-Zadel zum Einsatz.  

Handkahn  Nr.6  
                               Paß ohne
Eichbezeichnug                                     E.Dn.620v.18.06.1962
Baujahr/Ort                                          1947 Postelwitz
Bauart                                                  Komposit m.stähl.Boden
Zugel.f                                                 18 Personen




                            



  

Fährdampfer „Hildegard„ 1929.
Diese Fähre nutzten vorrangig die Arbeiter des Schlachthofes und dessen Kunden.

Foto Sammlung Volker Jacob


Motorschaluppe "Gert"  dieses Fahrzeug wurde am 1967 stillgelegt.

Foto : Sammlung K.Stein Dresden

Blick auf die Fährstelle Pieschen  um 1910
Albert und Karl Jacob waren beide Fischermeister
Im Vordergrund sind die Fischerkähne und Gerätschaften
zu sehen.
Im Hintergrund der Fährdampfer "Hildegard".

Foto : SLUB/Deutsche Fotothek/Walter Möbius
www.deutschefotothek.de

Der Meisterbrief des Karl Jacob der Fischerinnung
Meißen

Sammlung Volker Jacob

Das Zeugnis zur sachgemäßen Bedienung von
Dampfkessel u.Dampfmaschinenanlgen des
Albert Jacob v.07.Februar 1898

Sammlung Volker Jacob

Eine Ehrenurkunde des Albert Jacob v.
5.Oktober 1943

Sammlung Volker Jacob

Die Fährdampfer "Hildegard" u. "Ilse" am Anleger in Pieschen.

Foto Sammlung Volker Jacob

Der abgestecke Weg über die zugefrorene Elbe 1943.
Die Fährmeister waren dazu verpflichtet, bei fester Eisdecke einen sicheren Weg
über das Eis abzustecken. Dazu wurden diese Wege mit Reisigzweigen abgesteckt.
Zum abstumpfen der Wege durfte jedoch kein Sand verwendet werden,
da dieser sich am Tage besonders bei Sonnenschein stark erwärmte.

Foto Sammlung Volker Jacob

Selbst bei zugefrorener Elbe wurden offene Stellen
von den Jacobs erweitert um Ihre Fahrgäste
übersetzen zu können.(Heute nicht denkbar)
Foto Sammlung Volker Jakob

Der ehemalige Fährweg vom Schlachthof zur Fähre.


Quelle: Foto K. Stein Dresden
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